© 2014 Armin Gehret,
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Armin Gehret: Grosse Meister – indiskret!

Früher Kunsttourismus

Da kommt Picasso mit dem Bild einer ausgemergelten Frau auf dem Rücken zu einem Kollegen, der gleiche mit anderer Absicht geschaffen hat. Beim Mutterportrait des deutschen Großmeisters der Renaissance ist die Darstellung nach der Natur das Ziel der Arbeit oder die Allegorie für Sünde und Verfall bei den kupfergestochenen Hexen im Bade Absicht des Werkes. Dagegen schleppt der Meister der Moderne ein Bild seiner endenden »Blauen Periode« heran, mit dem er die Ausbeutung einfacher Leute geißelt und die eigene Trauer über den Tod eines Freundes verarbeitet hat.

Die verlängerten Gliedmaßen der Büglerin deuten auf Anleihen hin, die Picasso aus seinen El-Greco-Studien zog – ein stiller Hinweis Gehrets auf die Neuinterpretationen alter Meister, die Pablo Picasso nach dem Zweiten Weltkrieg von Velázquez- und Delacroix-Gemälden anfertigte.

Natürlich wurde auch Dürers 63-jährige Mutter Barbara, die 18 Kinder gebar, schon von anderen Künstlern interpretiert. Der Plakatkünstler Klaus Staeck verarbeitete sie anlässlich des Dürer-Jahres 1971 in seiner Reihe »Fromage à Dürer« zu einem Plakat mit der Inschrift »Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?«

Früher Kunsttourismus

Da kommt Picasso mit dem Bild einer ausgemergelten Frau auf dem Rücken zu einem Kollegen, der gleiche mit anderer Absicht geschaffen hat. Beim Mutterportrait des deutschen Großmeisters der Renaissance ist die Darstellung nach der Natur das Ziel der Arbeit oder die Allegorie für Sünde und Verfall bei den kupfergestochenen Hexen im Bade Absicht des Werkes. Dagegen schleppt der Meister der Moderne ein Bild seiner endenden »Blauen Periode« heran, mit dem er die Ausbeutung einfacher Leute geißelt und die eigene Trauer über den Tod eines Freundes verarbeitet hat.

Die verlängerten Gliedmaßen der Büglerin deuten auf Anleihen hin, die Picasso aus seinen El-Greco-Studien zog – ein stiller Hinweis Gehrets auf die Neuinterpretationen alter Meister, die Pablo Picasso nach dem Zweiten Weltkrieg von Velázquez- und Delacroix-Gemälden anfertigte.

Natürlich wurde auch Dürers 63-jährige Mutter Barbara, die 18 Kinder gebar, schon von anderen Künstlern interpretiert. Der Plakatkünstler Klaus Staeck verarbeitete sie anlässlich des Dürer-Jahres 1971 in seiner Reihe »Fromage à Dürer« zu einem Plakat mit der Inschrift »Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?«

Picasso sucht Dürer heim –

und bringt ihm als Gastgeschenk seine »Büglerin«

Farbstift und Pastellkreide

2012